Die Gruppe Cojazz hat viele Facetten! Das bedeutet so viel, als dass die einzelnen Solisten mit ihrer Vielseitigkeit Möglichkeiten eröffnen, die vielen gleichartigen Jazzcombos nicht offen stehen. So werden Solisten eingeladen, die aus den verschiedensten Jazzsparten stammen, verschiedene Richtungen verfolgen aber schliesslich von den Cojazz-Leuten jedesmal im passenden Idiom begleitet werden. Diesmal hat man den italienischen Tenorsaxophonisten Gianni Basso an die Front gestellt und das Resultat könnte, im Rückblick auf die bis anhin bekannte Schiene der Cojazz-Mannschaft, überraschender nicht sein. Basso ist ein routinierter Melodiker, ein typischer Vertreter seines Landes, dessen Vorbilder Stan Getz, Dexter Gordon und Lester Young die Richtung geprägt haben, die er heute immer noch auf höchstem Niveau auszuspielen imstande ist. Basso ist ein hoch geehrtes Relikt der Jazzszene Italiens, hat mit unzähligen amerikanischen Bands und Solisten gearbeitet und darf als absolute Ausnahmeerscheinung im europäischen Jazzgeschehen angesehen werden. Das Team funktioniert perfekt, selbst Titel, die längst in Vergessenheit geraten sind kommen zu neuen Ehren, wirken frisch und unverbraucht und fügen sich nahtlos ins Repertoire dieser CD ein. Mal was ganz anderes, melodiöses aber trotzdem tief im Jazz verwurzeltes Album der Extraklasse.