Twilight Conversations heisst das neue Projekt der beiden Jazzmusiker Franz Hellmüller (Gitarre) und Peter Zihlmann (Klavier). Am Anfang stand vor allem die Idee, zwei Instrumente, die wegen ihrer gleichen Funktion normalerweise selten aufeinander treffen, zu kombinieren und so eine spezielle, kammermusikalische Besetzung zu erhalten. Wie der Name "twilight conversations" andeutet, ist es das Ziel des Projektes, sich in musikalischen Grenzbereichen zu bewegen und diese auszuloten. "Grenzbereich" heisst im Falle dieses Projektes das Aufbrechen gängiger Rollenmuster. Der Wegfall von Bass und Schlagzeug stellt eine besondere Herausforderung dar, hat aber gleichzeitig eine befreiende Wirkung und lässt die ganze Bandbreite der Instrumente ausschöpfen. Dadurch, dass beide Instrumente sowohl orchestral als auch solistisch gespielt werden können, eröffnen sich für die Musiker viele Möglichkeiten. Gitarre und Klavier verschmelzen quasi ineinander, mal tritt die Gitarre solistisch in den Vordergrund, mal das Klavier, mal beide oder auch keines. Auch die Stimmung variiert zwischen introvertierten, melancholischen Passagen und dichten, kollektiven Improvisationen. Die Kompositionen, die ausschliesslich aus der Feder der beiden Musiker stammen, sind schwierig zu kategorisieren. Auch sie bewegen sich im grenzüberschreitenden Gebiet von Jazz, Folk sowie europäischer Musiktradition. Bei den Songs steht vor allem die Melodie im Mittelpunkt. Sie ist das tragende Element und verleiht den Songs trotzt ihrer harmonischen und rhythmischen Komplexität eine gewisse Einfachheit und Fassbarkeit. Der Song an sich wiederum bildet dann die Grundlage für die Improvisation, die sich quasi zu einem Zwiegespräch der beiden Musiker/Instrumente entwickelt, dessen Ausgang offen und dessen Richtung nicht definiert ist: "twilight conversations" also.