Gallio, einer Philosophie der radikalen Kunst verpflichtet, inszeniert eine nostalgiefreie, musikalische Hommage an die amerikanische Schriftstellerin Gertrude Stein, der unter der "lost Generation" amerikanischer Intellektueller, die zu Beginn unseres Jahrhunderts ihr Land verliessen, besonderer Rang als rastlose Anregerin gebührt. Ihr Zirkel im Paris der zwanziger Jahre war eine Werkstatt der Moderne, in der Literaten, Musiker und Maler verkehrten. Wie ihr Leben bricht auch ihr umfangreiches Werk, weiches mit der Sprache und der Verbindung von Bewusstseinsebenen experimentiert, mit Konventionen. Das Quartett interpretiert fünfzehn Lieder aus Gallios Feder mit zwischen 1913 und 1921 entstandenen Gedichten von Gertrude Stein und er improvisiert mit vier freien Passagen den Energiestrom einer mythenreichen Zeit.