Der junge Zürcher Tenorsaxophonist und Komponist Michael Jaeger fällt durch sein Spielkonzept und die Individualität eines Improvisationsstils auf, der verschiedenste Einflüsse aus freier, modaler und harmonisch gebundener Spielweise mit einem grossen, reifen Ton verbindet.
Sein Quartett Kerouac mit dem Pianisten Vincent Membraz, dem Bassisten Luca Sisera und dem Drummer Norbert Pfamatter ist seit 2005 mit wachsendem Erfolg unterwegs. Der Jazzpublizist Peter Rüedi schreibt in den Liner Notes: «Kerouac ist heute auf einem so fortgeschrittenen Stand des kollektiven Bewusstseins, dass sich die vier fast telepathisch gegenseitig in Freiräume lancieren … Sie erlauben sich gelegentlich zu „swingen“, entwickeln immer wieder eine betörende Melodik und gehen doch kühn bis an die Grenzen des Atonalen oder Geräuschhaften. Will sagen: ihre Musik steht innerhalb des “Jazz”, aber so weit ausserhalb aller Klischees, dass sie wirklich im Augenblick passiert. Also das ist, als was der Doyen der Jazzkritik, Witney Balliett, diese Musik einst bezeichnet hatte: the sound of surprise.»
Nun legt Michael Jaeger mit Kerouac die zweite Platte mit dem Titel «Outdoors» vor. Für sein neues Programm lud er zwei Gäste ein: den Altsaxophonisten Greg Osby und den Gitarristen Philipp Schaufelberger. Kerouac entwickelt in den acht neuen Stücken einen solchen Sog, dass die Gäste so integriert werden, als gehörten sie seit Jahren zur Band.