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98990 / Daten zuletzt bearbeitet von: SJO allgemein
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CD:  The Blue Flagships — After Hour Joints
Infobild
Label: Elite Special
Label-Nummer: ES 73749
Aufnahmedatum: 2002-04
Land: CH
Aufnahmeort: Lausanne
Helvetica: Hat Bezug zur Schweiz
extern: Discogs   
Tonträger: CD
Archiv-Objekte
CD-15685-LU
Musiker:
NameLandInstr.
Red HollowayUSas, bar, ts,
Jimmy CoeUSts,
Wendelin SalzmannCHbar, bsx, ts,
Gordon Sax BeadleUSbar,
Duke SeidmannCHss, ts, voc,
Christina Elisabeth JaccardCHp, voc,
David (Dave) RuoschCHp,
Daniel GugolzCHb, voc,
Tommie HarrisUSd, voc,
Peter MüllerATd,
Rusty Zinn g,
Norbert SchneiderDEg, voc,
Jimmy "T99" Nelson voc,
Tracks:
Nr.Titel
1-1That'll Get It
1-2Don't Blame Shorty For That
1-3Blue Ivories
1-4Papa Ain't Salty
1-5Equality Blues
1-6Freddie's Lack
1-7It's Love Baby (24 Hours A Day)
1-8Easy Bay Stroll
1-9Goin' Home
1-10After Hour Joint
1-11Fine And Mellow
1-12Cry Hard Luck
1-13I Sat And Cried
1-14Boogie Woogie Country Girl
1-15Tina's Canteen
1-16That Little Town Rocks
 
Die wohl renommierteste europäische Bluesband – die Mojo Blues Band aus Wien - verdankte einen grossen Teil ihres Erfolges in den Neunzigern dem Kontrabassisten Dani Gugolz und dem Schlagzeuger Peter Müller. Seit den frühen fünfziger Jahren hatte man keine solche federhart und betonleicht swingende Rhythm-Section in einer Bluesband mehr gehört. Die Europäer schafften es sogar in amerikanische R&B-Charts!

Der urbane Rhythm and Blues der Vierziger und frühen Fünfziger war eine Klavier- und Saxophon-betonte Musik, die – vorwiegend von äusserst fähigen Jazzmusikern gespielt – für das rein schwarze Ausgehpublikum eine Tanz- und Gebrauchsmusik darstellte. Mit dem Rückzug des Jazz aus den Tanzdielen auf die Konzertbühne und dem Siegeszug des Rock n’Roll geriet diese äusserst zugängliche Spielart des Blues in den Hintergrund. In Europa sind es sogar bis heute nur wenige Spezialisten, die sich in dieser Stilart wirklich auskennen. Der elektrische Gitarrenblues überdeckte die Wahrnehmung des Publikums ab den sechziger Jahren vollends.

Nach einer kleinen, vom Zürcher Promotor und Saxophonisten Duke Seidmann organisierten Tournee mit Legenden wie Red Holloway, Carrie Smith und dem über achtzigjährigen Jimmy Coe entschied die ad hoc für die "Legends of Rhythm and Blues" engagierte Begleitband, sich als feste Gruppe zu formieren. Mit dem renommierten Arrangeur und Pianisten David Ruosch war der harte Kern der "BLUE FLAGSHIPS" beieinander.

Als zweiter Saxophonist konnte bald schon der versatile Wendelin Salzmann gewonnen werden. Der Sänger Tommie Harris - eine echte Koryphäe des Blues aus Alabama - komplettierte die "BLUE FLAGSHIPS". Tommie lebt seit vielen Jahren in Deutschland und ist einer der wenigen, die den "vor-elektrischen", urbanen Blues, wie er in den Vierzigern gepflegt wurde, noch original beherrschen.

Inzwischen tourt die Band mit wachsendem Erfolg durch die Schweiz und Deutschland und trat auch mit Legenden wie Fleetwood Mac-Mitgründer Jeremy Spencer und dem texanischen Übervater des Blues-Shouting: Jimmy "T99" Nelson auf. Ihre erste CD erntete in Fachkreisen höchstes Lob.

Was erwartet den Zuhörer? Rollende Boogies, peitschende Sax-Riffs, swingende Blues-Vocals, stampfende R&B-Beats, subtiles Timing, au-genzwinkernde Duette, virtuose Klavierläufe, charmante Ansagen, unbekannte Trouvaillen, aber auch beliebte Standards...alles immer sehr tanzbar und unterhaltsam. Dem Publikum – ob Kenner oder nicht – gefällt’s ausnahmslos. Das hat viel damit zu tun, dass man den Bühnenprofis durchs Band anmerkt, wie viel Spass sie bei allem musikalischen Anspruch an dieser neu belebten Musik haben.