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Bereits mit fünf Jahren konnte Horton Mundharmonika spielen, die er sich selbst beibrachte nachdem er eine Harmonika von seinem Vater geschenkt bekommen hatte. Bald gewann er einen lokalen Talentewettbewerb.[3][4] Als Jugendlicher lebte er in Memphis, Tennessee, wo er Mitglied der Memphis Jug Band war, an deren Aufnahmen er möglicherweise beteiligt war. Hier lernte er auch neue Tricks für die Harmonika, was im von Will Shade, dem Harmonikaspieler der Jug Band, beigebracht wurde. Danach zog er durch die Lande und spielte mit seiner Musik gerade genug zum Überleben ein. In den Zeiten der Großen Depression spielte er mit Robert Johnson, Honeyboy Edwards und anderen.
Anfang der 1940ern ging er nach Chicago und machte dort seine ersten eigenen Aufnahmen, meistens begleitet von einem Gitarristen. Nach eigenen Aussagen begann er um diese Zeit auch mit verstärkter Mundharmonika zu experimentieren. Er soll Little Walter und Sonny Boy Williamson einige Mundharmonikakniffe beigebracht haben, das ist jedoch nicht bestätigt.
Aus gesundheitlichen Gründen zog Horton sich mehr oder weniger von der Musikszene zurück und nahm andere Jobs an. Gelegentlich kam er nach Memphis zurück und machte auch verschiedene Aufnahmen, darunter auch mit dem jungen B. B. King. [5] Später in den 1950ern schloss er sich in Chicago der Band von Muddy Waters an. In den 1950er-Jahren spielte er auch als Studiomusiker für Chess Records. In dieser Zeit nahm er, mit Willie Dixon als Produzenten, einige Singles für Chess auf.
Horton, dessen Spitzname wegen seiner Kopfbewegungen beim Spielen „Shakey“ war, wurde fester Bestandteil der Chicagoer Blues-Szene und genoss während des Folk-Revivals große Popularität. Erst 1964 nahm er seine erste eigene LP für Chess Records (The Soul of Blues Harmonica) auf. In den 1970ern tourte er in den Staaten und in Europa, oft mit Willie Dixon und seinen „Chicago Blues All-Stars“. Er spielte mit Bluesrock-Größen wie Fleetwood Mac und Johnny Winter. Zu empfehlen ist sein bei Alligator Records veröffentlichtes Album Big Walter Horton with Carey Bell, das auch als CD erschienen ist. Bei den Aufnahmen wirken neben Big Walter Horton auch Carey Bell und Eddie Taylor mit. Im Film The Blues Brothers trat er als Begleiter von John Lee Hooker in der Maxwell Street Szene auf. [6]
Big Walter Horton war ein ruhiger, unscheinbarer Mann, der als einer der begabtesten Bluesharmonika-Spieler in der Geschichte des Blues betrachtet wird. Er starb 1981 in Chicago und wurde in Alsip, Illinois, beigesetzt. 1982 erhielt er einen Platz in der Blues Hall of Fame (Wikipedia).