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Schon als Teenager trat Watson in Texas mit aufstrebenden Blues-Musikern wie Albert Collins und Johnny Copeland auf. Im Alter von gerade 15 Jahren zog er nach Los Angeles, wo er in der Band von Chuck Higgins an den Tasten saß. 1953 spielte er erste Aufnahmen als Young John Watson ein, immer noch am Piano, doch bereits im folgenden Jahr machte er als Gitarrist mit dem avantgardistischen Track Space Guitar auf sich aufmerksam. 1955 hatte er mit Those Lonely Lonely Nights einen ersten Hit.
Nach 1960 experimentierte das musikalische Chamäleon Watson mit verschiedenen Spielarten des Jazz und spielte ein Piano-Album ein, das vollständig auf den Einsatz von Gitarren verzichtete. In den folgenden Jahren tourte der experimentierfreudige Texaner dann mit seinem Kollegen Larry Williams durch Großbritannien, veröffentlichte mehrere Alben und landete im Zuge dessen 1967 in Europa einen Hit mit der Joe-Zawinul-Komposition Mercy, Mercy, Mercy. Danach hielt er sich zunächst mit weiteren Veröffentlichungen zurück.
Zurück in den Staaten, änderte Watson im Laufe der frühen 1970er dann Stil und Image radikal und wandte sich nun – inspiriert durch das selbstbewusste Auftreten schwarzer Soulstars wie Marvin Gaye oder Curtis Mayfield – gezielt einem wesentlich soul-lastigeren Rhythm & Blues zu. Auf den 1973 und 1975 veröffentlichten Alben Listen und I Don’t Want To Be A Lone Ranger kombinierte Watson den traditionellen Blues mit Rock ’n’ Roll, Motown-Soul und P-Funk, integrierte eigene Ideen zu Rap und Street Speech und destillierte daraus im Laufe der Jahre einen eigenständigen, „positiv“ klingenden West-Coast-R&B.
Spätestens mit dem 1976 erschienenen Album Ain’t That a Bitch wurde der mittlerweile immerhin 41-Jährige schließlich zu einem der Wegbereiter des Funk, den er fortan konsequent weiterentwickelte. Das Album wurde in die Wireliste The Wire’s “100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)” aufgenommen.
In den Jahren bis 1981 brachte er für das Label DJM unter seinem eigenen Namen in rascher Folge sieben Studioveröffentlichungen heraus und hatte mit Songs wie Superman Lover, A Real Mother for Ya und Booty Ooty veritable Chart-Erfolge. Zudem spielte Watson 1978 und 1979 zwei Alben mit seinem Watsonian Institute ein, auf denen seine Begleitmusiker im Mittelpunkt standen. Watsons Markenzeichen war nun neben (Moog-)basslastiger Hook-Line, treibender Snare-Drum und den unverzichtbaren Blues-Gitarrensoli von hohem Wiedererkennungswert vor allem der breite Gesangsstil, in dem er bisweilen auch sozialkritische Lyrics humorvoll und selbstironisch vorzutragen wusste.
(Wikipedia).