Info:
Mantler wuchs in St. Pölten auf und studierte Trompete an der Wiener Musikakademie und Musikwissenschaft an der Universität Wien. 1962 ging er in die USA, um dort am Berklee College of Music seine Studien fortzusetzen. Er war mit der New Yorker Avantgarde, u. a. mit Cecil Taylor und der Jazz Composers Guild verbunden; er war Mitgründer des Jazz Composer’s Orchestra und gründete 1968 die Jazz Composer’s Orchestra Association (JCOA), eine Vereinigung mit dem Ziel, neue Kompositionen für Jazz-Orchester zu beauftragen, zu präsentieren und auf Platten zu veröffentlichen.
Die Suche nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen verknüpfte Mantler mit Bemühungen, bessere Arbeitsbedingungen für die Musiker zu schaffen: Vertriebsprobleme der JCOA-Platten brachten ihn dazu, 1972 das New Music Distribution Service zu etablieren, eine Vertriebsfirma, die viele unabhängige Plattenlabels bis 1990 unterstützte. 1974 gründete er mit seiner damaligen Frau Carla Bley WATT, zu der ein Plattenlabel, Tonstudio und Musikverlag gehörten.
Mantler war Mitglied des Liberation Music Orchestra. Mit der Carla Bley Band und auch mit eigenen Gruppen folgten weltweite Tourneen und zahlreiche Plattenaufnahmen. Seit 1973 nahm er eigene Alben mit verschiedensten Besetzungen auf. Dabei hat er sich frühzeitig mit der Synthese von Sprache und Musik beschäftigt, wie mehrere Aufnahmen von Liedern mit Texten von Lyrikern wie Samuel Beckett (No Answer), Harold Pinter (Silence) und Edward Gorey (The Hapless Child) belegen. Mit Ausnahme von 13, einem Konzert für Klavier und zwei Orchester, (1975) verfolgte er die Linie der großorchestralen Komposition für frei improvisierende Solisten in den 1970er Jahren nicht mehr weiter, da sich nach seiner Ansicht der Free Jazz erschöpft hatte. Vielmehr verband er Jazz mit Elementen der Rockmusik und bald auch der zeitgenössischen Kammermusik.(Wikipedia).