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Nach einer Kindheit in Memphis, Interesse für Cool Jazz und einer klassischen Ausbildung auf der Eastman School of Music und an der Catholic University studierte Hassell in Köln bei Karlheinz Stockhausen. Er kehrte 1967 in die USA zurück, wo er Terry Riley traf und an dessen Erstaufnahme von In C beteiligt war. Während seines Promotionsstudiums in Buffalo war er mit Katrina Krimsky verheiratet und Mitglied des Dream House-Ensembles von La Monte Young. In der New Yorker Minimalisten-Szene wurde er über Pandit Pran Nath bekannt, bei dem er ab 1972 Unterricht nahm. Dessen klassisch indischer Gesangsunterricht eröffnete ihm Möglichkeiten zu einem neuartigen Trompetenspiel:[1] Die sprachähnlich modulierten Luftströme, die Jon Hassell durch sein Instrument fließen lässt, führen zum Entstehen von scheinbar „undefinierten“ (mikrotonalen) Klängen.
Hassell verwendet den Begriff „Fourth World“, um seinen Musikstil zu fassen. „Mein Ausdruck Fourth World umschreibt ein sinnliches Koordinatensystem, in dem sich für die Balance zwischen uralter Weisheit und neuesten Technologien organische Formen finden lassen.“[2]
Karl Lippegaus beschreibt Hassell als einen der wenigen Fusion-Trompeter, die sich nicht vollständig dem Einfluss von Miles Davis verschrieben, sondern ihren eigenen Sound kreiert haben. Allerdings macht Mark Gilbert in Grove Music Online darauf aufmerksam, dass Hassell Davis im Gebrauch der Elektronik, der Modalharmonien und des Lyrizismus sehr ähnlich ist. Trompeter wie Arve Henriksen und Nils Petter Molvær sind von Hassells Zeiten und Räume relativierender Musik beeinflusst.
Musiker wie Brian Eno, Peter Gabriel[3] oder David Sylvian entdeckten nach Spielerfahrungen mit Jon Hassell ihre eigenen Ambient-World-Visionen. Gemeinsam mit Pete Scaturro hat Hassell die Titelmusik für die Fernsehserie Practice – Die Anwälte geschrieben. Für das Kronos Quartet schrieb er das Streichquartett Pano de Costa, das auf deren Album White Man Sleeps veröffentlicht wurde (Wikipedia).