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Bennie Wallace wuchs in Tennessee auf, beeinflusst von Rhythm and Blues, Bluegrass, Gospel und der Country-Musik der Grand Ole Opry-Radioshow. In seiner High School-Zeit hörte er die Platten von Sonny Rollins, Stanley Turrentine, John Coltrane und des späten Eddie Lockjaw Davis. Währenddessen spielte Wallace Blues und Bebop auf Gigs in Knoxville und Umgebung. Durch die Musik des Südens, relativ isoliert von Einflüssen der New Yorker Jazzszene, fand er zu seiner eigenen musikalischen Sprache.
Er spielte zunächst in Clubs rund um seine Heimatstadt Chattanooga, studierte Klarinette an der Universität von Tennessee, wo er u.a. Unterricht bei Bill Scarlett hatte. 1969 schloss er seine Studien ab; 1971 zog er nach New York, spielte sowohl in Avantgarde Jazz-Kreisen der damaligen Loftszene, wo er auch Tommy Flanagan kennenlernte, arbeitete aber auch mit eher traditioneller ausgerichteten Musikern wie Barry Harris, der Big Band von Buddy Rich, Monty Alexander, Sheila Jordan und dem National Jazz Ensemble zusammen. Ab 1977 bildete Bennie Wallace eigene Trios, denen Tommy Flanagan und Bassisten wie Glen Moore, Eddie Gomez, Dave Holland und Schlagzeuger wie Eddie Moore, Jack DeJohnette, Elvin Jones oder Billy Hart angehörten. Erweitert wurden seine verschiedenen Bands um Gastsolisten wie Chick Corea, John Scofield oder Jimmy Knepper. Es begann eine längere Zusammenarbeit mit dem Münchner Jazzlabel Enja: In den Jahren von 1977 bis 1984 sollten sieben Platten entstehen. 1985 debütierte er bei Blue Note Records, wodurch er in den USA und auch in Europa einem breiteren Publikum bekannt wurde. Aus seinem Schallplattenwerk ragt The Art of the Saxophone von 1987 mit den Gastsaxophonisten Oliver Lake, Jerry Bergonzi, Lew Tabackin und Harold Ashby heraus.
Wallace unternahm zudem einige Europatourneen und Festivalauftritte, unter anderem mit der George Gruntz Concert Jazz Band 1978. Zwischen 1990 und 1993 beschäftigte sich Wallace in Kalifornien mit Filmmusik-Projekten, meldete sich dann mit einem neuen Trio in der Jazzszene zurück, in dessen Musik er einige seiner Filmmusik-Titel integrierte (If I Lose). 1998 nahm er ein George Gershwin-Album auf, Someone To Watch Over Me. 2004 trat Wallace auf dem JazzFest Berlin auf und beschäftigte sich mit der Musik von Coleman Hawkins.[1]
Aus der Swingära-Perspektive (Coleman Hawkins, Ben Webster) integriert der Traditionalist Bennie Wallace die Sonny Rollins/John Coltrane-Tradition des Hardbop mit den Einflüssen der Südstaaten-Musik, wie den Blues und Gospel, Rhythm and Blues-Einflüsse von Eddie Lockjaw Davis, Straßenmusik (wie auf Sweeping Through The City mit der Gospelgruppe The Wings Of Song sowie auf Twilight Time mit dem Bluesmusiker Stevie Ray Vaughan).
Für sein Debütalbum The Fourteen Bar Blues (Enja) erhielt Bennie Wallace 1979 den Deutschen Schallplattenpreis (Wikipedia).