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Das musikalische Schaffen McLeans ist vielfältig und gibt einen guten Einblick in die Strömungen des Jazz seit dem Bebop. Gerade für Altsaxofonisten war es während und noch viele Jahre nach dem Höhenflug des Bebop schwierig, die Ikone Charlie Parker zu überwinden und eine eigene Sprache zu finden. Dementsprechend lassen McLeans frühe Aufnahmen noch den starken Einfluss seines Idols erkennen, während er sich in den 1950er Jahren stetig davon entfernte. Bereits in den 1960ern war – u. a. mit Hilfe seines Mentors Charles Mingus und dem Aufkommen des Free Jazz eines Ornette Coleman – der Prozess seiner künstlerischen Selbstfindung abgeschlossen. Er hatte zu einer eigenen Sprache gefunden, die er mit den Jahren verfeinerte und die ihn nicht davon abhielt, musikalisch weiterzuforschen.
Sound[Bearbeiten]
McLeans hervorstechendstes Merkmal, nämlich sein Sound, orientierte sich nicht an dem für Altsaxofonisten gängigen Soundideal eines Johnny Hodges, sondern an Tenorsaxofonisten, wie Lester Young, Dexter Gordon, Ben Webster und Don Byas und verhalf ihm zu einem besonders kraftvollen Ton, sowie einer überdurchschnittlichen Lautstärke. Nicht zuletzt dieser Wille zur Expressivität ließ ihn zu einem der gefragtesten Spieler des Hard Bop werden.
Unmittelbar damit verknüpft ist auch die charakteristische Intonation McLeans, die im klassischen Background als „falsch“ gewertet werden kann, im Jazz aber als ausdruckssteigerndes Element eingesetzt wurde und wird.
Die Phrasierung McLeans war schon in frühen Jahren im Gegensatz zu der Parkers sehr klar und „einfach“: keine hochkomplexen rhythmischen Strukturen mit Tempi-Wechseln, wie bei seinem Vorgänger, keine Bird-artigen Höhenflüge, die gegebenenfalls das Metrum und den Beat des Schlagzeugers verlassen, sondern auf den Punkt genaue Phrasierung, in den meisten Fällen im Einklang mit dem Drummer. Dies entsprach der Philosophie des Hard Bop, in dem sich der Jazz dem groovebezogenen Rhythm and Blues annäherte.
Der auch als außerordentlich schneller Spieler bekannte McLean bevorzugte Achtelnoten-Lines, die er in ungerader Anordnung oft in Frage-und-Antwort-Manier präsentierte.
McLeans künstlerischer Weg führte weg von der – für den Bebop typischen – harmonischen hin zur modalen Spielweise. Vergleicht man seine Improvisation über Coleman Hawkins’ Komposition Bean And The Boys (LP Makin’ The Changes, 1957) mit der Improvisation über seine eigene Komposition Little Melonae (LP Let Freedom Ring, 1962), dann fallen folgende Veränderungen auf (Wikipedia):