Info:
Newborn stammt aus einer musikalischen Familie und begann mit sechs Jahren das Klavierspiel. Sein Vater war Schlagzeuger, und Newborn erhielt Unterricht vom Pianisten der Band des Vaters. Weitere Studien an einer High School in Memphis folgten, und er eignete sich dort Kenntnisse diverser Blechblasinstrumente an. Er spielte noch zusätzlich Vibraphon. In der Armee spielte er auch noch verschiedene Saxophone.
1948/49 beendete Newborn seine musikalische Ausbildung, spielte mit dem Posaunisten Jimmy Cleveland und studierte noch ein Jahr am LeMoyne College in Memphis. In dieser Zeit spielte er auch mit Louis Smith. Er spielte schon 1950/52 bei Lionel Hampton und 1953 bei Willis Jackson und war dann in Rhythm-and-Blues-Bands tätig. Seine Wehrdienstzeit dauerte von 1953 bis 1955. Er spielte danach in der Rhythm’n Blues Band seines Vaters, mit seinem Bruder Calvin an der Gitarre.
Newborn hatte eine ausgeprägte Abneigung für den Musikberuf Memphis zu verlassen. Nachdem Count Basie auf ihn aufmerksam geworden war und sein Debüt in New York initiierte, gibt es die Anekdote, dass Basie ihn zu einem Konzert in Brooklyn auf die Bühne schleifte und zu einem außer Programm stehenden Auftritt nötigte. Mit vierundzwanzig Jahren hatte Newborn einen persönlich und jazzstilistisch völlig ausgereiften Klang, der in seiner Vielfältigkeit bis heute nicht wiederholt wurde. Er spielte dann dennoch 1955/56 mit einer eigenen Band, etwa 1956 im Trio mit Oscar Pettiford und Kenny Clarke oder im Quartett, in dem Pettiford und Clarke oder Philly Joe Jones und George Joyner in der Rhythmusgruppe spielten und sein Bruder Calvin Gitarre. Er spielte 1957/8 bei Charles Mingus im Soundtrack zum Film Shadows von John Cassavetes. 1958 tourte er mit Jazz from Carnegie Hall (mit J. J. Johnson, Kai Winding, Zoot Sims, Lee Konitz, Red Garland, Kenny Clarke und Oscar Pettiford) durch Europa (unter anderem England und Stockholm) und spielte mit eigenem Trio mit italienischen Musikern in Rom. 1959 war er mit den Mills Brothers in Europa. Von 1958 bis Anfang der 1960er Jahre spielte er mit eigenem Trio, dem auch die Schlagzeuger Roy Haynes und Philly Joe Jones zeitweise angehörten. Gesundheitliche Probleme unterbrachen immer wieder seine Karriere. Nach einer Unterbrechung Ende der 1960er Jahre kehrte er Mitte der 1970er in die Musikszene zurück. Er spielte unter anderem auch mit Philly Joe Jones, Howard McGhee und Teddy Edwards
Newborns Klaviermusik ist verhältnismäßig unbekannt, aber viele heute bekannte Musiker stehen in engem Kontakt zu seinem Spiel, darunter der Marsalis Clan, Trompeter und Komponist Terence Blanchard. Er wird in Künstlerkreisen sehr geschätzt. Die Jazzpianisten James Williams, Donald Brown, Harold Mabern, Mulgrew Miller, Geoff Keezer berufen sich explizit auf ihn. Sein Stil ist ein unabhängiger Ansatz, afroamerikanische Kreativität gleichberechtigt zu europäischer Kultur in die Musik einzubringen. Deshalb komponierte zum Beispiel George Shearing das Stück She (She Means Everything To Me) für Newborn. Was er anfing, ist ein zuverlässiges äußerst belastbares Fundament, das heute wieder vermehrt weiterentwickelt wird (Wikipedia).