Das Agasul Orchester ist das Resultat einer langjährigen Zusammenarbeit der beteiligten Musiker in verschiedensten Formationen. Von Jürg Solothurnmann und Urs Blöchlinger 1989 gegründet fand die Formation 1991 mit dem Zuzug von Kurt Grämiger ihr heutiges Gesicht. Nein, Agasul ist kein orientalischer Adelstitel und auch kein Begriff aus einer noch unbekannten exotischen Philosophie oder Religion, sondern schlicht und einfach die Schweineweide eines Herrn Aga im Mittelalter heute ein Weiler östlich von Zürich. Der Name ist Programm! Die Musik ist manchmal streng riechend und schnüffelt neugierig nach Trouvaillen. Obwohl das thematische Material vorwiegend von Solothurnmann stammt, steht im Zentrum die gemeinschaftliche Kreation. Zwar hat der neue amerikanische Jazz die Sprache gestiftet, aber andererseits spielt die Band mit den Strukturen herum oder verbindet spontan neue, die wie komponiert klingen können. Dieses europäische kompositorische Bewusstsein betrachtet die Gruppe als ihre Spezialität und erzielt damit jedesmal andere Ergebnisse. Einbezogen ist auch eine Offenheit, die verschiedene Positionen zwischen "Kunst" und improvisierter Volksmusik miteinander konfrontiert oder vermischt. Bis 1996 hatte das Agasul Orchester Auftritte in der Schweiz, Italien und Russland. Besonders zu erwähnen ist die Zusammenarbeit mit dem Trio von Moskau (1994). Erweitert mit Inge Berscheid (Akkordeon, voc) und Ian Gordon-Lennox (tp, tu, Alphorn) erscheint die Gruppe auch als Agasul Plus.