European New Orleans All Stars Wie manche Leute auch, hat Dänny Tobler Träume (die Rede ist von musikalischen). Im Gegensatz zu anderen Sterblichen hat er jedoch die Fähigkeit, diese auch in die Praxis umzusetzen. Wir erinnern uns an einige von ihnen: die intermusikalische Doppelkonzerte im alten "Clara Variété", das Amateur-Jazzfestival in Augst, Teile der Basler JazzWoche im Atlantis, die Idee der "Basel All Stars" 1980 und das "Casino Festival". Seinen letzten, lange gehegten Traum hat Dänny nun realisiert: die European New Orleans All Stars, also eine Zusammenführung der wichtigsten Bandleader unseres Kontinents auf ihren jeweiligen Instrumenten. Wieso nicht "Dixieland" oder "Traditional" All Stars? Sollten hier einmal mehr Schubladen eingerichtet werden? Nein, aber bei den älteren Jazzstilen ist es legitim, diese so zu spielen, wie sie damals dargeboten wurden. So gibt es zahlreiche europäische und amerikanische Gruppen, die Jazz und "Hot Dance Music" der zwanziger und dreissiger Jahre darbieten mit all den Stilmitteln von anno dazumal (etwa das Pasadena Roof Orchestra). Swing Musik der Dreissiger Jahre lässt sich "stilgetreu" wiedergeben (das Orchestre Henri Chaix der Sechziger Jahre) oder dann mit perlendem Pianospiel und Akkorden des modernen Jazz, einen "Walking Bass" und einem Schlagzeug, das Akzente setzt (Humphrey Lyttelton). Die eben beschriebene Rhythmik lässt sich auch im traditionellen Jazz einsetzen; man spricht dann von "All Star Dixieland". Dänny Tobler wollte aber für sein Projekt die alte Variante des traditionellen Jazz wieder aufleben lassen mit einem massiven, zweihändigen Piano, einem Bass, der swingt aber nicht walkt und einem Schlagzeugspiel, bei dem vieles mit Trommel und Pauke erreicht wird.