Eigentlich ist dieses Trio ein Quartett, bestehend aus drei Schweizer Musikern, die sich mit einem in die USA ausgewanderten deutschen Pianisten zusammengetan haben. Sie experimentieren mit einer Idee der Freiheit, die nicht im Sinne eines Fehlens von Grenzen verstanden wird, sondern als freie Wahl der Beschränkungen. Hans Poppel, Peter Schärli, Thomas Dürst und G. Pechet Reber spielen mit den musikalischen Formen, die nicht dem Determinismus oder der Ästhetik verhaftet sind, sondern statt dessen das Zuhören und den Einklang unter den Musikern in den Mittelpunkt stellen. Dieses impressionistische" Vorgehen wurzelt offensichtlich in der Tradition des Free Jazz, ohne jedoch in rein abstrakte Attitüden oder Improvisationen zu erstarren. Jedes Stück, welches das European Hiding Trio spielt, ist eine Bestandesaufnahme des Möglichen, eine Skizze neuer musikalischer Strukturen, in denen sich die Solisten diskret zurückhalten, während sie sich zugleich direkt und kraftvoll behaupten. In diesem Spiel mit Gegensätzen und Echos schaffen die Musiker eine neue Öffnung, einen starken Antrieb und erreichen eine wunderbare musikalische Intensität. Keiner versucht hier die Musik zu kontrollieren; jeder gibt sich ihr hin ohne Gefälligkeit und ohne nach der billigen Virtuosität der Totengräber des Jazz streben. Dieses Vorgehen erinnert unter anderem an Cecil Taylor. Wie sagte es der Pianist Hans Poppel "Nichts ist frei nicht einmal die Musik ist frei von Erinnerungen, Traditionen und Assoziationen." Die Musik dieses autarken Quartetts ist nicht neu, aber noch nie gehört. Sie erfordert ein spielerisches Zuhören und erinnert uns mit offensichtlichem Vergnügen daran, dass für einen, der Angst hat, alles Lärm ist.