David "Bubba" Brooks gerade 74 Jahre alt als er dieses Album aufnahm. Dies als Hinweis darauf, dass er nicht nur ein solider, einfallsreicher und gestandener Tenorsaxophonist ist, sondern als einer der wenigen übriggebliebenen aktiven Jazzmusiker seiner Generation die Entwicklung des Jazz über lange Zeit selbst mit verfolgt, erlebt und geprägt hat. Trotz Anlehnung an längst vergangene Zeiten und der Stilisten wie Ben Webster oder die so genannten "Jump" Tenors wie Illinois Jacquet oder Arnett Cobb klingt sein Spiel erstaunlich frisch und unverbraucht, eventuell aufkommender Nostalgie beim Zuhörer zum Trotz. Brooks blickt auf eine lange Karriere im Jazz, Blues und R&B zurück - am besten kennt man ihn jedoch dank seiner 20jährigen Zsuammenarbeit mit dem Organisten Bill Doggett. Der Saxophonist verfügt über einen runden, warmen Ton, eine melodische Phrasierung und, wie das in früheren Jahren immer spürbar war, sehr emotionale Artikulation. Am besten liegen ihm die Interpretationen von Balladen, auch in den medium swing Tempi scheint er sich äusserst wohl zu fühlen. Organist Dr. Lonnie Smith kennt sein Instrument - er lässt es knistern, brutzeln, zischen, seine Soli sind Klasse. Gitarrist Wilkins scheint sich in schnelleren Tempi am wohlsten zu fühlen und Charlie Persip bürgt wie immer für ein solides, treibendes und passendes Schlagzeugspiel, so wie man ihn seit langem kennt. Dieses zweite TCB-Album von "Bubba" Brooks wird bei vielen Fans etwas nostalgische Gefühle aufkommen lassen, niemand spielt heute noch so explizit in der Tradition wie er und doch, das Album fällt aus keinem Rahmen - sicher auch deshalb, weil es diese Art Rahmen schlicht nicht mehr gibt ...