Barbara Balzan präsentiert sich auf ihre neuesten Album nicht nur als wirklich talentierte Sängerin, sie beweist Mut zum Aussergewöhnlichen und projiziert Überraschendes. Balzan verfügt über eine warme, angenehme, sehr flexible und anpassungsfähige Stimme, mit welcher sie jede Hürde des anspruchsvollen Materials mit Leichtigkeit zu bewältigen scheint. Sie ist imstande, mit einer, dem Jazz sehr naher Artikulation eine Musik zu machen, die diesem Idiom eher etwas abgewandt ist. Abgesehen davon schreibt sie sehr sensible Texte und hat zu diesem Album zwei Eigenkompositionen beigesteuert. Die Besetzung ihres Quartetts kann man nur mit dem Adjektiv "unorthodox" bezeichnen. Da ist Daniel Pezzotti, ein echter Magier des Cellos, der Pianist Marco Dreifuss, der seine grossen technischen Fähigkeiten feinfühlig dem Gesamtsound dieses Mini-Ensembles ermöglicht eine ungewohnte Intimität und Transparenz - die perfekte Begleitung zu Balzans sensiblem Gesang und instrumental-ähnlichen Vokaleinsätzen. Dank den Solopassagen der drei Musiker ergibt sich zusammen mit Balzans Stimme eine sanfte, aber aussergewöhnliche Mixtur aus Klassik und Moderne. Hier präsentiert sich eine Sängerin, die es verdient, entdeckt zu werden, denn jede ihrer Noten und Phrasen auf diesem Album werden vom Connaisseur mit zustimmenden Kopfnicken begleitet werden.