Während Roman Schwallers Karriere als Tenorsaxofonist bislang immer darauf konzentriert war, sein Können als Jazzmusiker in Bezug auf instrumentale Artikulation und Perfektionierung seines eigenen Stils zu pflegen, hat er vor nicht allzu langer Zeit begonnen, sich auch dem Komponieren und Arrangieren zuzuwenden. Die ersten Früchte dieser neuen Beschäftigung erntete er mit seinem Nonett, ein Projekt, das er nach wie vor am Leben zu erhalten bestrebt ist. Mit seinem neuen Album bezieht er sich auf seine unmittelbare, angestammte Umgebung, den Kanton Thurgau im östlichen Teil der Schweiz und hat eine Suite komponiert, die sich auf frühere oder spätere Ereignisse in seinem Leben stützen. Es ist Schwaller gelungen eine hervorragende Besetzung für sein Unterfangen zu verpflichten, Topmusiker, welche ihn dabei unterstützen, seine musikalischen Ideen und Botschaften perfekt umzusetzen. Für diese Art von anspruchsvollem Projekt wie das vorliegende Album, sind nur die besten verfügbaren Kräfte gut genug. Die sechs Protagonisten zeigen eine unüberhörbare Einheit in ihrer musikalischen Konzeption und ihrer Artikulation was ihnen erlaubt, die Vorgaben des Leaders bestens umzusetzen. Sowohl die Ensemblepassagen als auch die Soloarbeit jedes einzelnen zeugt von beeindruckendem Verständnis für den Mainstream Jazz im Allgemeinen und das Hardbop-Idiom im Besonderen. Was jedoch nicht bedeutet, dass es sich hierbei um ein eher langweiliges Nachspielprodukt handelt. Der Initiant hat dafür gesorgt, dass dank ungleichen Metren, oft ändernden Formen und verschiedenen Längen innerhalb der Titel die Spannung nie nachlässt und für die Ausübenden eine konstante Herausforderung darstellt. Dieses Album soll als musikalisches Zeugnis dessen empfunden werden, wie ein gestandener Musiker seinen grossen Erfahrungsschatz in wirklich hörenswerte Musik umsetzen kann.