Der Sopransaxofonist Jürg Wickihalder legt mit A Feeling for Someone seine erste Platte mit eigener Musik vor: im Duo gespielt mit dem Zürcher Pianisten Chris Wiesendanger.
Man kann die acht Kompositionen dieser CD auch als Film hören, als die Vertonung von wichtigen Begegnungen und Erfahrungen im Leben des 34-jährigen Sopransaxofonisten. Es sind besondere Lieder geworden, sehr gesanglich. Als er aus dem Studio kam, sei ihm bewusst geworden, dass die meisten Stücke jeweils mit einem Musiker, der einmal sehr wichtig für ihn war, verbunden sind. Ridge Dancers für Ornette Coleman – nichts Harmolodisches, sondern ein Bild, das passt. Autumn Child zu Miles Davis, The Coach zu Duke Ellington, The Sun zu Charlie Parker, Apology zu Stan Getz, The Last Breath zu Steve Lacy und Caring zu Coltrane. Es geht ihm dabei nicht um kompositorische Details, vielmehr um Zuordnungen: Spürbares, Intuitives, Intimes auch.
Jürg Wickihalder ist zur Zeit einer der aufregendsten Jazzmusiker der Zürcher Szene. Er spielt regelmässig im Duo mit Irène Schweizer, ist Mitglied des Orchesters Omri Ziegele Billiger Bauer und leitet ein Quartett mit internationaler Besetzung.