EAM - „Electronic Acoustic Meeting“: Nüchterner kann man nicht ausdrücken, was in dieser Band angesagt ist. Digitale Soundquellen (Laptop) treffen auf elektrisch verstärkte Instrumente wie Violine und Cello, in Kick gehalten von einem Schlagzeug. Die Musik auf „raft“ hat einen sanften Lounge-Charakter und strömt zwischen chilligen Ambient-Tracks und pulsierenden Groove-Stücken. Laptop, Cello und Schlagzeug grundieren die Rhythmus-Sound-Geflechte, auf denen die Violine abhebt, ausfährt, tänzelt, sinniert, Melodien nachspürt.
Die vier Berner Instrumentalisten um den Violinisten Hans Burgener machen elektronisch gefärbte Groove-Musik. Das kommt leicht und bekömmlich. Hier wird nicht komplex gekünstelt oder zeitgenössisch-elektro-akustisch experimentiert. Flauschige Beats, Synthie-Sphären, House-Timbre, melodisch walkende Basslinien und Ambient-Klanghorizonte prägen das Werk. Das ist mal knackig treibend, mal funky angeregt, mal entspannt schwebend, mal feierlich in dunklen Sphären.
Hans Burgener ist in klassischer Musik ausgebildet und hat eine reiche Erfahrung in der experimentellen und improvisierten Musik (Barre Phillips, Martin Schütz, Richard Teitelbaum) sowie mit spartenübergreifenden Projekten. Martin Müller kennt sich aus im Jazz und in der Worldmusic und war unter anderem mit westafrikanischen Musikern in der Gruppe G.O.N.G. aktiv. Roger Stucki ist seit jeher stark und vielseitig in der elektronischen Musik verankert. Und Stefan Woodtli ist als Schlagzeuger mit Rock und Blues aufgewachsen.
In EAM kommen die verschiedenen musikalischen Erfahrungen und Temperamente zusammen. Jeder bringt seine spezifischen Klangcharakteristiken und bleibt doch immer ein Teil des Ganzen. Die resultierende Musik ist erstaunlich rund und harmonisch. Die solistisch prägende Violine steigt hoch in die Lüfte, beflügelt von den warm pulsenden Texturen von Elektronik, Cello und Schlagzeug. Durchaus eine Platte, um locker in den Frühsommer zu gleiten.