Suche nach:
85312 / Daten zuletzt bearbeitet von: SJO allgemein
This URL: https://jazzdaten.ch/de/album.php?Album=85312
CD:  Xu Fengxia / Lucas Niggli — Black Lotos
Infobild
Label: Intakt Records
Label-Nummer: CD 164
Aufnahmedatum: 2007-08
Land: DE
Aufnahmeort: Loft Cologne
Helvetica: Hat Bezug zur Schweiz
Tonträger: CD
Liner Notes Verfasser: Rigobert Dittmann
Archiv-Objekte
CD-13653-LU
Musiker:
NameLandInstr.
Xu FengxiaCNguz, voi,
Lucas NiggliCHd, perc,
Tracks:
Nr.Titel
1-1Bell Smell
1-2Black Lotos
1-3Fish-Lips and Duck-Feet
1-4Ride Over Blue Sky
1-5Bow Blow
1-6Old Tree
1-7Choose Goose
 
Black Lotos (Intakt CD 164) irritiert mit Coverkunst (von Gerda Steiner/Jörg Lenzlinger) wie aus aufgespießten Knochen zwischen aliengrünen und pinken organischen Wucherungen wie Gedärm, Geäst und Geäder. Ein derart perverser Geschmack goutiert dann auch 'Fish-Lips & Duck-Feet‘ - Guten Appetit. XU FENGXIA und LUCAS NIGGLI sind die Künstler-Köche einer exotischen Klangwelt aus Guzheng, Sanxian und Getrommel. Die Zither und die Laute sind alte chinesische Instrumente, die die 1963 in Shanghai geborene, seit 1991 in Deutschland ansässige Virtuosin teils traditionell, öfters jedoch unüblich spielt. Wenn sie dann noch zu singen beginnt, lockt und zieht sie einen mit dem Langnasenring gen Osten, aus dem Schlamm ins Om Mani Padme Hum-Nirvana oder auf Pferderücken im Galopp über die mongolische Steppe ('Ride Over Blue Sky‘). Ihr furioses Temperament macht daraus einen Höllenritt, bei dem einem der Arsch vom bloßen Zuhören weh tut. 'Bow Blow‘ mischt schillernde, gestrichene Schwingungen mit der erhabener Vokalisation einer pathetischen, vermutlich ganz imaginären Folklore, einem wie schamanischen AaEeiiOoUu. Bei 'Old Tree‘ geht‘s im Samxian-Galopp in Duelling Banjo-Raserei und mit chinesischem Cowgirl-Yippieyeah durch den Wilden Osten, um rechtzeitig noch die Opernbühne zu erreichen, auf der mit Twang und Tschengtscheng der Vorhang zum ersten Akt aufgeht. Für 'Choose Goose‘ rührt Frau Xu dann nochmal den Guzheng-Quirl, von Niggli umzoomt und umflirrt, Auftrieb für einen letzten exaltierten Gesang mit kehligen Trillern und allen theatralischen Schikanen, so superlativ wie das Reich des Himmels selbst.