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CD:  Malte Schillers Red Balloon — The Second Time Is Different
Infobild
Label: Unit Records
Label-Nummer: UTR 4312
Aufnahmedatum: 2009-11
Land: DE
Aufnahmeort: Berlin
Helvetica: Hat Bezug zur Schweiz
Tonträger: CD
Archiv-Objekte
CD-08546-LU
Musiker:
NameLandInstr.
Malte SchillerDEts, fl, cl,
Charlotte GreveDEas, ss, fl, cl,
Timo VollbrechtDEts, cl, fl,
Viktor WolfDEbar, b-cl, fl,
Andrej Ugoliew tb,
Christopher SauloffDEb-tb,
Florian MenzelDEtp, flh,
Manuel SchmiedelDEp,
Andreas WaeltiCHb,
Martin KruemmlingDEd,
Tracks:
Nr.Titel
1-1The Second Time Is Different
1-2Keep The Child In Mind
1-3Merlin
1-4Giant Steps
1-5Lush Life
1-6Tango I
 
Mit seinem elfköpfigen Ensemble Red Balloon hat der Saxofonist Malte Schiller zweifellos eine der spannendsten neuen Großformationen des aktuellen Jazz in Deutschland zusammengestellt. Spannend deshalb, weil hier nicht marktschreierisch Altes zertrümmert wird. Ganz im Gegenteil: Schillers Red Balloon bezieht sich bewusst auf die Vergangenheit, namentlich auf Gerry Mulligans Concert Band. Gleichwohl entsteht bei Red Balloon unter der Leitung eines ausgesprochen talentierten Komponisten und Arrangeurs etwas Neues - extrem differenzierte, abwechslungsreiche und farbintensive Klanggebilde mit überraschenden thematischen Entwicklungen, betörenden Melodien und originellen Updates der Tradition.
"The Second Time is Different" - das ist nicht nur das titelgebende Stück der ersten Red Balloon-CD, sondern auch eine sehr genaue Umschreibung von Schillers Philosophie. Der 29-Jährige, der unter anderem Teil des deutschen Elitenensembles BuJazzO war, vermeidet stets das Erwartbare. Wie ein Alchimist experimentiert er mit den musikalischen Grundelementen und schaut gespannt zu, welche Veränderungen ein Motiv erfährt - wie es seine Form ändert, wenn man es unter Druck setzt oder ihm den Sauerstoff der Holz- und Blechbläser hinzufügt, wie es sich dreht, wenn es von der Rhythmusgruppe kontrapunktisch bearbeitet wird. Das Ergebnis ist Musik dies- und jenseits des Jazz-Mainstreams, irgendwo zwischen Maria Schneider, Tango Nuevo, Arvo Pärt und Choral-Polyphonie.
Dass Schiller alle diese Gestaltungsmöglichkeiten ausschöpfen kann, verdankt sich nicht zuletzt seinem hervorragenden Ensemble, dem u. a. mit Uli Kempendorff, Charlotte Greve und Manuel Schmiedel einige der feinsten Musiker aus der neuen Berliner Jazzgeneration angehören. "Maltes Musik verfügt über Tiefe, Emotion und eine eigene traurige Schönheit, die auf mich als Hörer unglaublich anziehend wirkt", sagt Schillers Mentor Ed Partyka. Besser lässt sich die Faszination, die von Red Balloon ausgeht, nicht in Worte fassen.