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Claudio Puntin (* 1965 in Zug) ist ein Schweizer Klarinettist, Komponist, Musikproduzent und Goldschmied italienischer Abstammung.
Puntin spielte in seiner Jugend mit seinem Bruder und seinem Vater auf der Mundharmonika Volksmusik auf Bauernfesten im italienischen Friaul. Mit 9 Jahren fing er an, Klarinette zu spielen. Von 1981 bis 1985 erlernte Puntin den Beruf eines Goldschmiedes an der Schule für Schmuckgestaltung Luzern und erhielt 1985 den Prix Golay Buchel Schmuck und Design. Daneben war er von 1984 bis 1988 Soloklarinettist des Schweizer Jugendsinfonieorchesters. Von 1987 bis 1993 studierte er in Köln und Rotterdam Klarinette, Bassklarinette, Jazz und zeitgenössische Musik. Er nahm regelmässig an Lehrveranstaltungen von Sergiu Celibidache teil.
Im Duo mit Steffen Schorn tourte er weltweit. Er gründete verschiedene Formationen wie Quipu, das Claudio Puntin Trio (mit Anders Jormin und Miroslav Tadić), "Essence of North" mit der isländischen Geigerin Gerdur Gunnarsdóttir, das World Clarinet Quartet (mit Gabriele Mirabassi, Luca Raele und Paulo Sérgio Santos), Sepiasonic, das "Trio dolce Vita" und mit Martina Taubenberger das Festival Tonspuren. Aktuell arbeitet er im Dark Ambient Trio "ambiq" zusammen mit dem Berliner Elektronik-Pionier Max Loderbauer und seinem langjährigen Weggefährten Samuel Rohrer.
Daneben arbeitete Puntin unter anderem mit dem Orchester des Bayerischen Rundfunks, dem Lucerne Jazz Orchestra, dem WDR Rundfunkorchester Köln, dem Ensemble Modern, der WDR Big Band Köln und der NDR-Bigband sowie mit Skúli Sverrisson, Samuel Rohrer, Nils Wogram, Steffen Schorn, Hermeto Pascoal, Sidsel Endresen, Fred Frith, Ricardo Villalobos, Lucas Niggli, Wolfert Brederode, Bernhard Meyer u.v.a.
1998 erhielt er einen Lehrauftrag für Jazzklarinette an der Musikhochschule Köln, von 2009 bis 2013 war er Dozent für Jazz-Klarinette an der Universität der Künste Berlin und gibt internationale Masterclasses.
Als Komponist und Produzent realisierte er Musik für Hörspiele, Filme, Theater und Ausstellungen, u.a. zu: Vermessung der Welt (Daniel Kehlmann), Rot ist mein Name (Orhan Pamuk), Soundless Wind Chime (Berlinale 2009). Als Solist ist er in diversen Filmen zu hören wie Jenseits der Stille, Nur über meine Leiche, Pünktchen und Anton (1999). Er vertonte 10 Bilder von Anselm Kiefer für die Bundeskunsthalle Bonn. Mittlerweile arbeitet Puntin vermehrt mit Musiker der Berliner Elektroszene zusammen und präsentiert in seinem Soloprogramm Moment-Musik mit Klarinetten, Klangerzeugern und Elektronik. Sein Schwerpunkt gilt dem Sog in der Musik. Zurzeit komponiert er Werke für das Minnesota Orchestra und für das Isländische Symphonie-Orchester und arbeitet zusammen mit der Lyrikerin Rike Scheffler an einer Oper (Wikipedia).