Man muss wirklich kein ausgewiesener Jazzkenner sein, um den Namen Coleman Hawkins nicht zu kennen. Er war es, der den Jazz um ein wichtiges Instrument und dessen Definition bereicherte. Das Tenorsaxophon hat bis heute Legionen von Nachkommen dazu inspiriert, es ihm gleich zu tun. Das vorliegende Album zeigt deutlich, dass Hawkins immer bestrebt war, neues zu absorbieren und sein Spiel sowie seine Kompositionen neuen Strömungen anzupassen. Das Jahr 1949 bescherte der Jazzwelt Miles Davis, Lennie Tristano und Kenton. Im selben Jahr konzertierte Hawkins, mit einer von ihm zusammengestellte Band (Coleman Hawkins, Jean-Paul Mengeon, Pierre Michelot, Kenny Clarke, plus Nat Peck, Hubert Fol, James Moody), wieder in Europa. Die Einflüsse der damals neu entwickelten Bebop-Statistik haben den Mann nicht unberührt gelassen. Als einer der einzigen Jazzmusiker der älteren Generation passte er sein Spiel scheinbar gelassen und mühelos dem neuen Geschehen an und genau das ist der Reiz dieses Albums. Am Scheideweg zwischen alt und neu präsentiert Hawkins ein Programm, bei welchem er seine eigene Evolution dokumentiert. Die Mitstreiter seiner Gruppe sind offensichtlich ebenfalls von der damals so kontrovers aufgenommenen Musik beeinflusst. Doch am wertvollsten bleibt wohl die Frische, die Kreativität des Protagonisten beim Hörer haften.