Für diejenigen, welche Ann Lauvergnac im Zusammenhang mit dem Vienna Art Orchestra einmal genussvoll zuhören durften, ist sie kein Neuling. Neu ist jedoch diese, ihre erste Solo CD. Die junge Dame mit dem französisch klingenden Namen stammt jedoch aus Triest, Italien. Auf ihren vielen Reisen, Auftritten und Tourneen durch Europa und in den USA hat sie die wichtigen Eindrücke gesammelt, die sie mit ihren Interpretationen wiedergeben will. Entgegen ihren Auftritten mit dem VAO, einer regulär besetzten Big Band, hat sie die instrumentale Begleitung auf diesem Album auf ein Minimum beschränkt, was die gewünschte Intimität ihrer Interpretationen gewährleistet. Einige eindrücklich gesungene Balladen wiesen darauf hin, dass Anna Lauvergnac echte Gefühle und eindrückliche Artikulation in sowohl Text als auch Melodie investiert, was durchaus nicht üblich ist, denn sie singt Jazz. Ihr Repertoire hat sie vorsichtig und mit Bedacht ausgewählt, mit jedem der neun Titel erzählt sie gefühlvoll, mit grossem Verständnis und gesanglich auf hohem Niveau eine Geschichte. Sich auf diese Art und Weise ins harte Musikgeschäft einzuführen ist mutig. Es wird sich für die Vokalistin mit Sicherheit bezahlt machen.