Das Jazzfieber grassierte in Zürich mindestens seit den frühen zwanziger Jahren. Die Annalen berichten, dass bereits 1921 "echte amerikanische Jazzbands" in Zürich gastierten. Am 30. November 1934 spielte der unvergessliche Louis Armstrong mit seiner Band vor 1400 Zuhörern in der Tonhalle. Seit damals war der Jazz in Zürich immer stark präsent. Bands wie "The Berrys", "The Teddies" und Musiker wie Fred Böhler und Teddy Stauffer hatten unzählige Fans. Die grössten Jazzer wie Coleman Hawkins, Django Reinhardt, Count Basie, Duke Ellington, Ella Fitzgerald und Oscar Peterson spielten regelmässig in Zürich. Kein Wunder, dass allein diese starke Präsenz des amerikanischen Jazz, der damals als leicht subversive Alternative zur "seriösen" klassischen Musik empfunden wurde, einen grossen Einfluss auf junge Musikerinnen und Musiker hatten. Zürich hat tatsächlich nicht wenige beachtliche Jazzmusikerinnen und -musiker hervorgebracht, die teilweise auch international bekannt wurden. Die Doppel-CD "Jazz in Zürich" zeigt, wie vielseitig die Jazzstadt Zürich geworden ist. Da sind praktisch alle Stilrichtungen, von Mainstream über Be Bop und Jazzrock-Fusion bis hin zu freien Formen und Experimenten im elektronischen Bereich vertreten. Die Stadt hat Platz fürs Nebeneinander verschiedenster Jazzstile, oft kommen aus Begegnungen und Verschmelzungen neue Impulse.